Katalogtext zur Ausstellung schwarzweiß, Rathaus Galerie München, 2008,
zu den Arbeiten von Hans Lindenmüller (Auszug)

von Michael Hauffen

Bei den Modellen von Hans Lindenmüller fällt … der technische Charakter der Farbe Schwarz besonders auf. Warum sind eigentlich technische Geräte so oft schwarz ? Sicher, es gibt die sogenannten White Goods, also Haushaltsgeräte, die zumeist weiß lackiert werden, und auch im Bereich der Unterhaltungselektronik häufen sich die Versuche, Geräte farblich aufzufrischen. Dennoch könnte es scheinen, als ob hier Schwarz eine Art Grundfarbe bildet, das die eigentliche Faszination des technischen Mysteriums am besten repräsentiert. Hans Lindenmüller scheint es auf diesen Aspekt abgesehen zu haben, wenn bei seinen Modellen und Objekten, die den Fetischcharakter technischer Dinge ins Visier nehmen, schwarze Flächen dominieren. Auch der oben so benannte Black Cube findet sich als Modell in seiner Sammlung: aus dem dunklen Würfelinneren sticht ein Lichtstrahl hervor, dessen Flickern umso gespenstischer erscheint, als es durch gelegentliche Rauchschwaden zusätzlich gebrochen wird.

Auf witzige Art rückt hier das Medium als „the Message” in den Fokus des Betrachters, für den eigentlich die umgekehrte Blickrichtung vorgesehen war. Und ist es nicht genau diese Art selbstreferentieller Wendung, die den eigentlichen Grundzug der Kunst der Moderne ausmacht? – auch wenn damit natürlich kein Abschluss einer Bewegung, sondern der Punkt für einen Neuanfang markiert ist.