Zu den Arbeiten von Hans Lindenmüller anlässlich der Ausstellung crépuscule,
Galerie im Ganserhaus, Wasserburg/ Inn, 24.01. 2015

von Stefan Scherer

… Seiner ersten Arbeit begegnen wir zunächst im Treppenabgang in Form einer Tropfsteinhöhlen – Miniatur. „Cave“, heißt das Werk und zeigt als kubenförmiges Keramikobjekt, die bizarre Formensprache einer Tropfsteinhöhle. Im Kellergewölbe selbst installierte Lindenmüller seine Objekte „Storm“, ein kleines sich hin und herbewegendes Bäumchen, – wie ein kinetisches Spielzeug und so rührend wie geheimnisvoll – und die Arbeit „Geotop“, eine Art Minivulkan der – ähnlich einer Mondlandschaft – eine Oberfläche vulkanischer Krater darstellt, aus denen geheimnisvoller Nebel aufsteigt.

Die Idee zu Storm erläutert Lindenmüller in seinem Text zunächst mit einer der Frage:
„Wie stellt man Naturphänomene nach?“ Und antwortet: „In diesem Fall mit einem einsamen, vom stürmischen Wind gebogenen und geschüttelten Baum.“ Schlichter kann man das nicht beschreiben… aber eben darin liegt auch der ganze Humor, der sich ähnlich wie bei Fischli und Weiss oder den Chapman Brüdern mit Witz und Ironie auch gegen den überinterpretierten Kunstfetisch wendet. Die Experimentalfilmerin Evelyn Rüsseler hat Lindenmüllers verspieltes, wie geheimnisvolles Werk in folgende Erklärung gegossen: „Einmal liegt es auf der Ebene der Technik. … Der größere Teil aber lässt sich durch … Humor erklären. Die Mikrowelten von Hans Lindenmüller bergen eine gewisse Romantik, sind sie doch gebaut wie kleine “Take-Around-Realities“.